Luther-Seminarreise 2016

“Auf den Spuren Luthers” vom 29. – 31. 10. 2016

1. Tag (29. 10.): Erfurt – Arnstadt

10 Verbandskollegen trafen sich um 13.00 Uhr im Restaurant am Hbf. Erfurt.

Nach dem Mittagessen nahmen wir an den unteren Treppen am Dom die weiteren Seminarteilnehmer in Empfang. Insgesamt nahmen 17 Personen am Seminar teil.

Um 15.00 Uhr begann an den unteren Domstufen die ausführliche Stadtführung auf den Spuren Luthers. Luther nannte Erfurt „die Mutter meiner Weisheit“.

Wir besuchten den Dom, in dem Luther 1507 zum Priester geweiht wurde.

Anschließend ging es durch die schön restaurierte Altstadt zur Alten Universität. Dort hatte Luther 1501 auf Wunsch seines Vaters das Studium der Jurisprudenz begonnen. Später wechselte er zur Theologie. Wir besuchten u. a. die ehemalige Michaeliskirche, die gegenüber der Universität liegt und von Luther häufig aufgesucht wurde.

Ins Augustiner-Eremitenkloster trat Luther 1505 als Novize ein. In der Kirche besuchten wir den Ort der Mönchsweihe Luthers.

Die einzig noch erhalten Burse Erfurts erinnerte an das harte Studentenleben im späten Mittelalter, u. a. an das frühe Aufstehen um 4.00 Uhr zum Morgengebet!

Am Ende der Stadtführung (ca. 17.00 Uhr) gingen wir über die berühmte Krämerbrücke, über die einst auch Luther fast täglich marschierte.

Um 18.30 Uhr fuhren wir vom Hbf. mit einem angemieteten Bus zur unserem Hotel in Arnstadt. Während der Fahrt berichtete unser Kollege Christian von Zameck-Glyscinski über das Residenzstädtchen Arnstadt und das Herzogtum Schwarzburg-Rudolstadt.

Wir übernachteten im berühmten Hotel „Zur Goldenen Sonne“, das schon im 18. Jh. der weit verzweigten Bachfamilie als „Hauptquartier“ gedient hatte.

Abends feierten wir fröhlich den Geburtstag unseres Vorstandsmitglieds Bernd Wellhausen.

2. Tag (30. 10.): Wartburg – Eisenach

Morgens fuhren wir mit dem Bus von Arnstadt zur Wartburg. Dort erklärte uns ein Führer auf einer „Extra-Tour“ das Leben und Wirken Luthers.

Luthers Bibelübersetzung auf dieser Burg war für die deutsche Sprache prägend. Noch heute fußt unsere Sprache auf Luthers Deutsch.

Nach der Wartburg erfuhren wir während einer Stadtführung in Eisenach vieles über Luthers Schulzeit, der er ab seinem 14. Lebensjahr hier verbrachte.

Wir sahen u. a. das Lutherhaus, in dem der Reformator von 1498 bis 1501 gewohnt haben soll. In der Dauerausstellung „Luther und die Bibel“ erfährt man alles über den Bibelübersetzer und sein weltweites Wirken.

Unser Rundgang führte anschließend zum Martin-Luther-Gymnasium im ehemaligen Dominikanerkloster. Das Gymnasium war die erste reformierte Lateinschule in Thüringen, die auf Anraten Martin Luthers 1544 eingerichtet wurde.

Der Rundgang endete an der Georgenkirche, in der die Hlge. Elisabeth 1221 heiratete. Diese Kirche besuchte Martin Luther regelmäßig, da sie seiner Schule gegenüberstand. 1521 hielt hier Luther eine seiner frühesten Predigten als Reformator. Nach der Stadtführung ging es mit dem Bus zu Luthers Heimatstadt Eisleben, wo wir übernachteten.

3. Tag (31. 10.): Eisleben – Wittenberg

Am Reformationstag zeigte uns die Stadtführerin den Geburts- und Sterbeort Luthers.

Los ging’s in der neu gestalteten Taufkirche Luthers (St. Petri und Pauli).

Es folgte sein Geburtshaus, das 2007 komplett neugestaltet wurde und interessante Einblicke in das Leben zur Zeit der Geburt Luthers gewährt. Bereits 1693 wurde hier die weltweit älteste Gedenkstätte für den Reformator eingerichtet.

Das Sterbehaus Luthers, das in unmittelbarer Nähe des Marktes liegt, wurde erst 2013 eingeweiht und beherbergt eine hochinteressante Ausstellung über den Tod in Spätmittelalter und früher Neuzeit: „Himmel, Hölle, Fegefeuer“.

Wir beendeten unseren Stadtrundgang in der Andreaskirche, wo Luther seine vier letzten Predigten hielt.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus zu unserer letzten Etappe: Wittenberg.

Auf der Fahrt machte uns C. v. Zameck-Glyscinski mit Land und Leuten Sachsen-Anhalts vertraut.

Nach kurzer Mittagspause in der „Hauptstadt der Reformation“ trafen wir unsere Stadtführerin vor dem Lutherhaus.

Da das Lutherhaus wegen der Vorbereitungen für das Jubiläum 2017 geschlossen war, konnte sie uns nur im Hof des Augusteums (früherer Name des Lutherhauses), das Leben des berühmten Reformators erläutern.

Weil an diesem Tag wegen des Reformationsfestes großer Trubel in der Altstadt herrschte, gestaltete sich die Stadtführung außerordentlich schwierig. Themen der Reformation konnten nur „angerissen“ werden. Unsere Reiseleiterin führte uns an der Universität vorbei, die infolge der Reformation zur größten Uni Deutschlands im 16. Jh. geworden war: Über 2 000 Studenten lebten neben 2 000 weiteren Einwohnern in der Stadt!

In der Stadtkirche St. Marien predigte Martin Luther. An der Südseite der Stadtkirche beein-druckte uns das „Shoah-Denkmal“ im Boden, das sich unterhalb der „Judensau“ an der Südwestecke der Kirche befindet.

Die Stadtführung endete um 17.00 Uhr vor der berühmten Schlosskirche, wo am 31. Oktober 1517 mit dem Thesenanschlag eine neue Epoche der Weltgeschichte begann.

Da die Stadtführerin „vergessen“ hatte, dass um 17.00 Uhr ein Konzert in der Kirche beginnen sollte, wurden wir leider nicht mehr eingelassen. So endete unser Reise-Seminar vor der Kirche.

Anschließend löste sich unsere Reisegruppe auf und die Teilnehmer fuhren voll interessanter Eindrücke und gut gerüstet für das kommende Reformationsjubiläumsjahr nach Hause.

Peter Weinert