Starke Frauen am Kurfürstendamm – Eine Führung der Regionalgruppe Berlin

Von berühmten Frauen auf dem Kurfürstendamm sollte die Rede sein, bei der Führung der Regionalgruppe Berlin am 24. Februar 2018
. Trotz sibirischer Temperaturen folgten 11 Kolleginnen und Kollegen der Einladung von Christian von Zameck und trafen sich pünktlich um 11 Uhr 
auf dem Adenauerplatz, genau an der Schnittstelle der beiden Stadtteile Charlottenburg und Wilmersdorf gelegen.



Helga Tiemann, Spitzname „Blumen Tiemann“ wurde als erste Persönlichkeit vorgestellt. Als Bildhauerin schuf sie die am 20.04.205 von Kanzlerin Merkel 
eingeweihte 1,85 m hohe Statue für den ersten Deutschen Bundeskanzler. Sie zeigt Adenauer selbstbewusst mit forschem Schritt und wehendem Mantel am
 21. September 1949 beim Verlassen des Sitzes der Hohen Kommission der Alliierten auf dem Petersberg bei Bonn. Eigentlich ein Affront, denn der Kanzler schritt über den ausschliesslich den Kommissaren vorbehaltenen roten Teppich.
Tiemann kannte Adenauer persönlich und hatte zahlreiche Portraits von ihm angefertigt. Unter anderem schuf sie Adenauers Bild für die Ehrengalerie im Berliner Abgeordnetenhaus.



Nur wenige Schritte vom Adenauerplatz entfernt stehen wir vor dem Haus
 Siebelstrasse 8. Hier wohnte und lebte die Schauspielerin Liselotte Enderle, bekannt aus dem „Wirtshaus im Spessart“ und Lebensgefährtin von Erich Kästner.
 1944 zog Kästner hier ein, nachdem sein nahe gelegenes Wohnhaus in der Roscher Str. 16 durch Brandbomben zerstört worden war. 

Gerade in dem Bereich Siebelstrasse finden wir heute die Berliner Designer Szene und beim Weitergehen konnten wir einige Geschäfte bewundern.



Am Lehniner Platz hören wir von Edith Jakobsohn. 1927 übernahm sie hier als Verlegerin den „Verlag der Weltbühne“ von ihrem verstorbenen Mann. Ihr Markenzeichen waren Monokel im linken Auge und Cabrio

. Gegenüber sehen wir die Berliner Schaubühne, 1928 von dem bekannten Architekten Erich Mendelsohn als Universum Kino in eine komplette Wohnanlage hineingebaut.
Mendelsohn gilt als einer der Hauptvertreter der klassischen Modernen, Wegbereiter des organisch – expressionistischen Baustils und „Planer“ der ersten autofreien Zone in Deutschland. 


Das Haus gehörte zu den berühmtesten Vorkriegskinos in Berlin.


Wir hören von Brigitte Mira, einem Berliner Original, genau wie Trude Hesterberg, Kabarettistin und Chansonistin. Lotte Bergmeister und Lale Anderson, die mit ihrem Lied „Lilie Marleen“ weltberühmt wurde.
 Eigentlich hiess Lale Anderson bürgerlich Liese-Lotte Brunnenberg, beerdigt wurde sie auf der Nordseeinsel Langeoog, wo ein grosses Denkmal an sie und Lili Marleen erinnert.

 Beim Weitergehen halten wir kurz an der Roscher Str. 16, wo heute ausser einem recht kargen Parkplatz wenig an das Haus erinnert, in dem von 1931 – 1944 Erich Kästner lebte.



Zum Abschluss fanden wir alle einen warmen Platz im Cafe Graffitti am Adenauerplatz. Einige Passagen aus dem Werk von Erich Kästner 
rundeten diese gelungene Führung am Ende ab.

 Wir haben gelernt, dass hinter jeder starken Frau auch ein starker Mann steht und bedanken uns herzlich bei unserem Kollegen im Verband Christian von Zameck für sein grossartiges Engagement.




Harald Jung


Vorstand